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1.25 Sind die Geschlechtsregister Jesu bei Matthäus und Lukas nicht widersprüchlich?

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Frage, die die Leser des Neuen Testaments lange Zeit verwirrt hat, betrifft die unterschiedlichen Geschlechtsregister Jesu Christi, die in Matthäus 1 und Lukas 3 wiedergegeben werden.

Auf den ersten Blick entsteht der Eindruck, daß beide Berichte die Abstammung Jesu durch seinen irdischen Vater Josef verfolgen, in welchem Falle wir vor einem offensichtlichen Widerspruch stünden, da Matthäus 1,6 Jakob als Josefs Vater angibt, während Lukas 3,23 uns sagt, daß Eli der Vater Josefs sei.

Eine einleuchtende Lösung für diese Schwierigkeit bietet sich, wenn man erkennt, daß Matthäus uns tatsächlich die Abstammung Josefs angibt, Lukas aber die Genealogie Marias verfolgt. Daß Maria in Lukas 3 nicht erwähnt wird, liegt daran, daß sie schon mehrmals als Mutter Jesu genannt worden war.

Die übliche Praxis eines jüdischen Geschlechtsregisters besteht darin, den Vater, Großvater usw. der betreffenden Person anzugeben. Lukas folgt diesem Muster und erwähnt nicht den Namen Marias, wohl aber den des legalen Vaters. Doch Lukas fügt schnell hinzu, daß Josef nicht der wirkliche Vater Jesu ist, da Jesus von einer Jungfrau geboren wurde (Luk. 1,34.35).

Eine wörtliche Übersetzung von Lukas 3,23 würde lauten: »Jesus war etwa dreißig Jahre alt, als er zum ersten Mal öffentlich auftrat. Man hielt ihn für den Sohn Josefs. Von Eli …« Dies bedeutet keineswegs, daß Jesus ein Sohn des Eli war, sondern mütterlicherseits ein Nachkomme des Eli. Das Wort Sohn wird hier in weiterem Sinn verwendet.

So verfolgt Lukas die Wurzeln Jesu durch seine Mutter, Maria, die eine Nachfahrin des Eli usw. war. Josefs Name wird gemäß der üblichen Praxis nicht erwähnt, aber er wird eindeutig als angeblicher Vater Jesu dargestellt, und Gott als tatsächlicher Vater.

Der Sinn der beiden Geschlechtsregister ist zu zeigen, daß Jesus in vollem Sinne ein Nachkomme Davids war. Durch seinen Pflegevater, Josef, erbte er – nach dem Gesetz – die königliche Linie, während er durch seine Mutter in Fleisch und Blut ein Nachkomme König Davids war. So besaß Jesus die volle Berechtigung auf den Thron Davids.


Autor:
Josh McDowell (M.Div., B.A.)
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