Bekehrung und Wiedergeburt sind die beiden Vokabeln, die den Vorgang unserer Errettung beschreiben. Bekehrung ist das, was der Mensch tut, und Wiedergeburt das, was Gott tut. Bekehrung ist somit die menschliche, Wiedergeburt die göttliche Seite ein und desselben Prozesses. In einem Nachtgespräch sagt Jesus zu Nikodemus: „Es sei denn, dass jemand von neuem geboren werde, so kann er das Reich Gottes nicht sehen“ (Joh 3,3). Die Wiedergeburt ist also notwendig, um in den Himmel zu kommen. Wiedergeborenwerden ist ebenso wie die natürliche Geburt ein passiver Vorgang. Bei der natürlichen Geburt kommen wir in dieses irdische Leben hinein und werden Bürger dieser Welt. Ebenso bekommen wir auch das Bürgerrecht für den Himmel nur durch Geburt. Da wir alle schon einmal geboren sind, bezeichnet die Bibel diese zweite Geburt mit dem Anrecht auf das himmlische (ewige) Leben Wiedergeburt.
In der Buße kehren wir uns von dem alten sündigen Leben ab, und in der Bekehrung wenden wir uns Christus zu. Wer mit seinem ganzen Wesen diese Hinkehr zu Gott vollzieht, der wird zum Heimkehrer in den Himmel. Gott antwortet, indem er uns ein neues, ewiges Leben gibt; dieses ist unsere Wiedergeburt. Mit einem äußeren Zeichen ist dieser Vorgang nicht verbunden, jedoch wird der neue Lebensbezug durch die sichtbare Frucht des Geistes – Liebe, Friede, Geduld, Freundlichkeit, Güte, Treue, Sanftmut, Keuschheit (Gal 5,22-23) – bald offenbar werden.