Ich freue mich, dass Sie diese Frage so herausfordernd gestellt haben, denn es ist gut, wenn wir auch hierüber Rechenschaft ablegen. Sie werden Ihr Leben lang vergeblich warten, wenn Sie die Evangeliumsbotschaft durch einen Engel vom Himmel verkündigt haben wollen. Das Heil hat Gott selbst in Jesus Christus erwirkt; die Verkündigung aber hat er Menschen anvertraut. Es ist der Wille Gottes, dass Jünger Jesu die Aufgabe wahrnehmen, auch andere Menschen zu Jüngern zu machen und sie biblisch zu unterweisen (Mt 28,19-20). So dürfen wir im Namen des Herrn, der Himmel und Erde gemacht hat, auftreten, „denn wir sind Gottes Mitarbeiter“ (1 Kor 3,9). Zu dieser Mitarbeit sind alle an Jesus Christus Gläubigen aufgerufen, und wir werden eines Tages danach beurteilt werden, was wir mit diesem anvertrauten Evangelium erwirkt haben (Lk 19,11-27). Der höchste im Ausland akkreditierte Vertreter einer Regierung ist der Botschafter. Er ist bevollmächtigt, beglaubigt und gesandt, um vollgültig im Namen seiner Regierung aufzutreten. Nicht weniger als in diesen hohen Stand eines Botschafters hat uns der Sohn Gottes bei der Evangeliumsverkündigung gestellt, denn im Neuen Testament heißt es ausdrücklich: „So sind wir nun Botschafter an Christi Statt, denn Gott vermahnt durch uns; so bitten wir nun an Christi Statt: Lasset euch versöhnen mit Gott!“ (2 Kor 5,20). Jesus sagt in Lukas 10,16: „Wer euch hört, der hört mich.“ Unsere Legitimation ist also keine selbst ernannte, sondern eine von Gott autorisierte.