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1.16 Was ist die Dreieinigkeit? Verehren die Christen drei Götter?

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Eine der am häufigsten mißverstandenen Vorstellungen der Bibel betrifft die Lehre von der Dreieinigkeit. Obwohl die Christen sagen, daß sie an einen Gott glauben, wirft man ihnen ständig Polytheismus (Verehrung von mindestens drei Göttern) vor.

Die Schrift lehrt nicht, daß es drei Götter gibt; noch lehrt sie, daß Gott drei verschiedene Masken trägt, während er das Schauspiel der Geschichte bewirkt. Was die Bibel lehrt, ist in der Lehre von der Dreieinigkeit so ausgedrückt: Es gibt einen Gott, der sich in drei Personen offenbart hat, dem Vater, dem Sohn und dem Heiligen Geist, und diese drei Personen sind der eine Gott.

Obwohl schwer zu verstehen, ist es dennoch das, was die Bibel uns sagt, und es ist die größtmögliche, vom endlichen Verstand noch erreichbare Annäherung an die Erklärung des unendlichen Geheimnisses des unendlichen Gottes, wenn wir die Aussagen der Bibel über das Wesen Gottes berücksichtigen.

Die Bibel lehrt, daß es einen Gott und nur einen Gott gibt: »Höre, Israel: der Herr, unser Gott, ist ein Herr!« (5. Mose 6,4). »Einer ist Gott« (1. Tim. 2,5). »So spricht der Herr, der König Israels und sein Erlöser, der Herr der Heerscharen: Ich bin der Erste und ich der Letzte, und außer mir ist kein Gott« (Jes. 44,6).

Doch obwohl Gott seinem Wesen und seiner Natur nach einer ist, ist er auch drei Personen. »Lasset uns Menschen machen nach unserm Bilde«(1. Mose 1,26). »Und Gott der Herr sprach: Siehe, der Mensch ist geworden wie unsereiner « (1. Mose 3,22).

Hier wird auf Gottes pluralistisches Wesen angespielt, denn er konnte bei diesen Gelegenheiten nicht zu Engeln sprechen, weil Engel Gott nicht bei der Schöpfung halfen oder helfen konnten. Die Bibel lehrt, daß Jesus Christus alles erschuf – die Engel waren daran nicht beteiligt (Joh. 1,3; Kol. 1,15; Hebr. 1,2).

Abgesehen davon, daß sie von Gott als einem spricht und gleichzeitig auf die Pluralität des Wesens Gottes anspielt, geht die Schrift auch soweit, Gott mit den Namen von drei Personen zu bezeichnen. Da ist eine Person, die die Bibel den Vater nennt, und der Vater wird als Gott der Vater bezeichnet (Gal. 1,1).

Die Bibel spricht von einer Person namens Jesus oder dem Sohn oder dem Wort, ebenfalls Gott genannt. »Das Wort war Gott …« (Joh. 1,1). Jesus war es, der »auch Gott seinen Vater nannte und sich damit Gott gleichstellte« (Joh. 5,18). Noch eine dritte Person wird in der Schrift erwähnt, genannt der Heilige Geist, und diese Person wird – neben Vater und Sohn – ebenfalls Gott genannt (»Hananias, warum hat der Satan dein Herz erfüllt, daß du den Heiligen Geist belügst? … Du hast nicht Menschen belogen, sondern Gott« (Apg. 5,3-4).

Die Tatsachen der biblischen Lehre sind folgende: Es gibt einen Gott. Dieser eine Gott besitzt eine pluralische Natur. Dieser eine Gott wird der Vater, der Sohn, der Heilige Geist genannt, alle sind unterschiedliche Persönlichkeiten, alle werden als Gott bezeichnet. Wir kommen also zu dem Schluß, daß der Vater, der Sohn und der Heilige Geist ein Gott sind, zur Lehre von der Dreieinigkeit.

Um uns zu helfen, diese Lehre besser zu verstehen, bietet Dr. John Warwick Montgomery folgende Analogie:

»Die Lehre von der Dreieinigkeit ist nicht ›irrational‹; irrational ist es jedoch, biblische Belege für die Dreieinigkeit zu Gunsten der Einheit zu unterdrücken oder Belege für die Einheit zu Gunsten der Dreieinigkeit.

Unsere Daten müssen Vorrang vor unseren Modellen haben oder, um es besser auszudrücken, unsere Modelle müssen das volle Spektrum der Daten reflektieren. Eine enge Analogie zum Vorgehen des Theologen findet sich hier in der Arbeit des theoretischen Physikers: Er stellt fest, daß Einheiten, kleiner als Atome, die Eigenschaften von Wellen (W) von Partikeln (P) und von Quanten (h) besitzen.

Obwohl diese Eigenschaften in mancher Hinsicht unvereinbar sind (Partikel brechen nicht, während Wellen es tun, usw.), ›erklären‹ oder ›modellieren‹ Physiker ein Elektron als PWh. Sie müssen dies tun, um allen relevanten Daten das ihnen zukommende Gewicht zu verleihen.

Ähnlich ergeht es dem Theologen, der von Gott als dem ›Dreieinen‹ spricht. Weder der Wissenschaftler, noch der Theologe erwartet, daß Sie sich mit Hilfe ihres Modells ein Bild machen können; Sinn des Modells ist es, Ihnen zu helfen, alle Tatsachen in Betracht zu ziehen, statt die Wirklichkeit dadurch zu verdrehen, daß man eine scheinbare logische Folgerichtigkeit allem überstülpt.

Die Wahl ist klar: entweder die Dreieinigkeit oder ein ›Gott‹, der nur eine blasse Imitation des Herrn des biblischen Christentums durch die Jahrhunderte darstellt« (How do we know there is a God, S. 14.15).


Autor:
Josh McDowell (M.Div., B.A.)
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